Den meisten Hörern dürfte Hauke Harms als Gründungsmitglied und treibende Kraft hinter der Kultband „Girls Under Glass“ bekannt sein. Schon in der Vorgängerband „Calling Dead Red Roses“ hatte „DerHarms“, wie er sich zu nennen pflegt, die elektronischen Zügel in der Hand. Trotz seiner ausgiebigen Bandaktivitäten brodelte in ihm schon immer der Wunsch, ein Soloprojekt unter seinem Namen „DerHarms“ zu veröffentlichen. Jedoch mündete der erste Versuch im Jahre 1994 in einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit GUG Kollege Volker Zacharias unter dem Namen TRAUMA. Aus dieser Liaison esultierten immerhin 3 Alben. Aber der zweite Anlauf einige Jahre später brachte im Jahr 2011 schließlich das erste Album „Music4Cars“ unter dem Namen „DerHarms“ hervor. Dieses Album erschien bisher nur in digitaler Form auf BandCamp. Es dauerte dann nochmal 9 Jahre bis 2020 endlich auch ein Album auf CD mit dem Titel „Neun schöne Lieder“ erschien, welches sowohl im heimischen Studio auf dem Land aber auch in Kalifornien (USA) aufgenommen wurde. Das Ergebnis war eine gelungene Melange aus düsteren Dark Wave Elementen, technoiden Komponenten und einem romantischen Krautrocklebensgefühl, das im nun vorliegenden neuesten Werk „Kosmische Kiffermusik Vol1“ zu einem dominierenden Element fermentierte und eine Art Befreiungsschlag aus den bisher noch vorhandenen Mustern der strukturierten Kompositionen in einen genialen improvisierten Cocktail aus verschiedensten elektronischen Richtungen fusionierte. Der Titel ist Programm, wurde doch ein Großteil der Musik in eher unkontrolliertem Zustand aufgenommen. Wie schon auf dem Vorgänger wahrnehmbar wird der Einfluss der 70er Jahre nun immer größer. Berliner und Düsseldorfer Schule lassen sich nicht mehr verleugnen (Klaus Schulze, frühe Kraftwerk) und das ist auch in Ordnung! Die Erbfolge ist geklärt. DerHarms hat übernommen!
Puristen und fanatische Verfechter der beiden Stilrichtungen mögen aufschreien, da beide Stilrichtungen doch stellenweise miteinander verwoben werden, aber das Ergebnis spricht für sich.
„DerHarms“ legt übrigens Wert auf die Feststellung, dass ein Großteil der Sounds auf seinen teilweise museal anmutenden originalen elektronischen Musikinstrumenten mit den bekannten charmanten Holzverkleidungen aus eben jener Epoche entstanden ist.