Schon früh haben sich Desolated von der Masse der typischen Hardcore-Bands abgehoben. Zwar bleibt die Grundlage ihres Sounds immer noch tief in den traditionellen Strukturen des Hardcore verwurzelt, doch die Briten setzen zunehmend auf massive Beatdowns und neigen dazu, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, wo andere Bands eher das Tempo erhöhen. Auf ihrem neuen Album The End verfolgen sie diesen Ansatz konsequent weiter, und wer auf eine direkte, explosive Abrissbirne gehofft hat, wird hier vielleicht ein wenig enttäuscht. Veröffentlicht als CD und Vinyl-LP auf BDHW Records.
The End entfaltet sich mit einem bedrohlichen, fast schon apokalyptischen Sound, der dem Album nicht nur im Titel eine düstere Grundstimmung verpasst. Die zehn Tracks verzichten auf platte, fette Proll-Riffs und setzen stattdessen auf mehr Tiefe. Das Album spielt geschickt mit den Momenten der Entschleunigung, lässt die Band immer wieder in Slow-Motion verfallen, bevor sie mit den schweren, langsamen Grooves aus dem Sludge-Genre kokettiert. Natürlich gibt es auch bei Desolated klassische Hardcore-Riffs und stampfende Grooves, aber sie werden gezielt reduziert und nicht mit der Brechstange vorgetragen. Dadurch wird Raum geschaffen, damit das Konzept, die Stimmung und die klangliche Intensität sich miteinander vereinen können. Das sorgt dafür, dass das Album nicht nur durch seine Härte, sondern auch durch seine Atmosphäre besticht.
