Asmaa Hamzaoui ist die wichtigste weibliche Botschafterin der Gnawa-Musik. Mit ihrer Gruppe Bnat Timbouktou liefert sie eine ansteckende Marke des evangelistischen Wüstenblues. Obwohl Frauen für die Rituale der Gnawa unverzichtbar sind, gab es nicht viele weibliche Gnawa-Musikerinnen. Asmâa Hamzaoui und die Gruppe Bnat Timboktou sind Teil einer neuen Welle, die diesen Trend ändert. Hamzaoui wurde in eine Familie in Casablanca geboren, die Gnawa lebt und atmet – ihr Vater ist ein Meistermusiker, ihre Mutter eine Tänzerin. Sie lernte als Kind das Guembri und schloss sich schon in jungen Jahren der Band ihres Vaters im Qraqeb und im Chor an, bevor er sie ermutigte, ihre eigene Gruppe zu gründen. Daraus wurde Bnat Timboktou, die Band, die im Spätfrühling „L´bnat“ den Nachfolger des von Kritikern gefeierten Debütalbums „Oulad Ighaba“ beim schwedischen Label ajabu! Records veröffentlichen wird. „Für uns steht Gnawa über allen anderen Arten von Musik. Es ist unsere Kindheit. Es ist spirituell, heilsam und man fühlt sich geerdet.“ Wenn diese Frauengruppe auftritt, stehen die Guembri – eine perkussiv gespielte Zupflaute – und Asmaa Hamzaouis ausdrucksstarke Stimme im Mittelpunkt, während die Klanglandschaft von der für die Gnawa-Musik so charakteristischen rhythmischen Perkussion der Qraqeb erfüllt ist. „Wenn ich die Guembri spiele, bin ich wirklich in meinem Element. Sie ist handgemacht aus Holz und Ziegenhaut. Das macht sie in gewisser Weise lebendig.“ 2017 knüpften Asmaa und das Plattenlabel ajabu! eine tiefere Verbindung und begannen in Casablanca und Stockholm mit der Aufnahme des von Kritikern gefeierten Debütalbums „Oulad Lghaba“. Das Album erhielt weltweit große Resonanz und Anerkennung und wurde auch für einen Songlines Music Award nominiert. Das Nachfolge- und neue Album „L´bnat“ wird im späten Frühjahr 2024 weltweit veröffentlicht und konzentriert sich auf die weiblichen Traditionen und Geister innerhalb der Gnawa-Kultur. Obwohl Hamzaoui in vielerlei Hinsicht eine Traditionalistin ist, ist sie auch eine Pionierin und bringt die Gnawa-Musik an Orte wie das Roskilde Festival, das BAM in Barcelona, Kaustinen in Finnland und im Sommer 2024 zum Womad. Sie möchte Gnawa am Leben erhalten – in diesem Fall handelt es sich um Transformation durch Bewahrung.
