Mit "War Machinery" zündet Chainreactor die nächste Stufe seiner klanglichen Offensive – kompromisslos, düster und gnadenlos treibend. Zwei Jahre nach dem gefeierten Venom kehrt der Düsseldorfer Industrial-Projektleiter mit seinem mittlerweile zehnten Studioalbum zurück und macht klar: Die Welt brennt – und Chainreactor liefert den Soundtrack dazu. Erscheint als CD auf ProNoize.
Der Titel ist Programm: "War Machinery" klingt wie der akustische Panzer einer dystopischen Zukunft. Harte, stampfende Beats treffen auf kalte, metallische Synths, während rhythmische Aggression und maschinelle Präzision zu einem tödlichen Groove verschmelzen. Chainreactor bleibt dabei seinem Signature-Sound treu, verfeinert ihn aber durch gezielte Variation: Mal schiebt sich eine melodische Linie durch das Chaos, mal übernehmen verzerrte Vocals oder technoide Breaks das Kommando. Stillstand? Undenkbar. Was das Album besonders auszeichnet, ist die perfekte Balance aus Energie und Struktur. Jeder Track ist ein präzise kalkulierter Schlag – wuchtig, aber nie willkürlich. Die Tracks wirken wie Kampfsequenzen in einem futuristischen Kriegsszenario, jeder Beat wie das Rattern eines Geschützturms. Gleichzeitig ist "War Machinery" trotz aller Härte überraschend tanzbar – Club-tauglich im besten Sinne, ohne sich je anzubiedern. Soundästhetisch bleibt Chainreactor seiner Linie treu: Es dominiert der Klang der kalten Maschinenwelt – verzerrt, industriell, brachial. Kein Raum für Licht, keine Spur von Hoffnung. Und doch pulsiert das Album vor Energie.